Das Problem mit der Gewittervorhersage
Das Problem mit der Gewittervorhersage
Zur Veranschaulichung ein kleines Beispiel: Wir stellen einen Topf voll Wasser auf den Herd und schalten diesen an. Nach einer bestimmten Zeit steigen kleine Luftbläschen vom Boden des Topfes auf. Ein Gewitter örtlich und zeitlich exakt vorherzusagen, würde auf dieses Beispiel übertragen, bedeuten, dass man auf den Millimeter und die Sekunde exakt prognostizieren kann, wo und wann sich das erste Luftbläschen bildet. Sollten Sie dieses Experiment beim nächsten Nudelwasserkochen ausprobieren, werden Sie feststellen, dass das ein unmögliches Unterfangen wäre.
Natürlich schränken auch andere Faktoren die Gewittervorhersage ein (wie z.B. die zu geringe Anzahl an Messstationen), deren Behandlung den Rahmen dieses Textes allerdings sprengen würde.
Was man dagegen meist recht gut vorhersagen kann, ist eine größere Region, in der mit Schauern und Gewittern gerechnet werden muss. Während es am heutigen Montag vor allem im Westen und in der Mitte Deutschlands örtlich zu Schauern kommt, sind am Alpenrand erneut einzelne Gewitter möglich. Wann und wo genau uns die Wetterküche diese allerdings servieren wird, muss abgewartet werden und ist nur kurzfristig prognostizierbar.
Dipl.-Met. Tobias Reinartz Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 20.07.2015
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