Global Wind Day
Global Wind Day – Die Kraft des Windes
Energie kann nach dem physikalischen Energieerhaltungssatz weder erzeugt noch verbraucht oder zerstört werden. Sie kann jedoch in verschiedene Formen umgewandelt werden, was auch bei Windkraftanlagen genutzt wird: Die Bewegungsenergie (kinetische Energie) des Windes kann vom Rotor einer Windkraftanlage in Rotationsenergie umgesetzt werden, diese wiederum wird durch den angeschlossenen Generator in elektrische Energie umgewandelt.
Die Leistungsfähigkeit (Wirkungsgrad) einer Windkraftanlage wird folglich an der Menge der elektrischen Energie gemessen, die aus der kinetischen Energie des Windes umgewandelt werden konnte. Je mehr kinetische Energie dem Wind von einer Windkraftanlage entzogen wird, umso stärker wird der Wind abgebremst. Wenn man versuchen würde, die gesamte Energie aus dem Wind zu gewinnen, dann hätte die Luft hinter dem Rotor die Geschwindigkeit null, d.h. sie würde die Windkraftanlage nicht verlassen, was praktisch nicht möglich ist, da die Luft hinter der Anlage abgeführt werden muss und hierfür einen Teil ihrer Bewegungsenergie benötigt. Man kann also nur einen bestimmten Anteil der kinetischen Energie in Rotationsenergie umwandeln,nämlich maximal 59,3 % (Gesetz von Betz). Die besten heutigen drei-blättrigen Rotoren erzielen bereits Werte von ca. 50 %.
Offenkundig ist die Windgeschwindigkeit von entscheidender Bedeutung für die Energieausbeute einer Windkraftanlage. Denn die Energie des Windes, die für die Umwandlung in Rotationsenergie zur Verfügung steht, steigt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Aufgrund dieser Beziehung wächst bei doppelter Windgeschwindigkeit das Energieangebot an die Rotoren um das Achtfache! Deshalb ist es wichtig, Windenergieanlagen an Orten mit möglichst hohen Windgeschwindigkeiten aufzustellen. In Deutschland sind das insbesondere die Nordsee- und Teile der Ostseeküste sowie höhere Berglagen. Immer mehr Bedeutung gewinnen Windturbinen auf See, sogenannte Offshore-Anlagen. Ab einer mittleren jährlichen Windgeschwindigkeit von 4-5 m/s kann eine gute Leistung erzielt werden und die Windkraft ist geeignet, wirtschaftlich Elektrizität bereitzustellen.
In den letzten 20 Jahren ist die Windenergie die am schnellsten wachsende Energiequelle der Welt geworden. Heute hat sie einen Anteil von über acht Prozent an der deutschen Stromversorgung. Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nimmt die Windkraft mit einem Anteil von 35 % den ersten Platz ein und weitere Projekte zum Ausbau der Windenergienutzung sind in Planung.Ob der ambitionierte Fahrplan der Bundesregierung, bis 2050 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten.
Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 15.06.2015 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst


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