„Ich seh‘ den Sternenhimmel…“
„Ich seh‘ den Sternenhimmel…“
…oder doch nicht? Diese Frage beschäftigt sicherlich den ein oder
anderen Sternen- bzw. besser Sternschnuppenfreund, denn in der Nacht
vom kommenden Mittwoch zum Donnerstag (12.-13.08.) geht’s am Himmel
zu wie auf der Autobahn.
Wie bereits im Thema des Tages vom vergangenen Samstag ausführlich
beschrieben wurde, kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne wie
jedes Jahr um den 12. August die Perseiden – einen Meteorstrom. Dabei
dringen Teile dieses Stroms, wie z.B. Staub oder Gesteinsreste, in
die Erdatmosphäre ein und verglühen – es entstehen Sternschnuppen.
Am 13.08. erreicht die „Sternschnuppenproduktion“ mit bis zu 100
Sternschnuppen pro Stunde ihren Höhepunkt, wobei die beste
Beobachtungszeit zwischen 2 und 4 Uhr (MESZ) liegt. Aber würde sich
das Aufstehen bzw. Wachbleiben überhaupt lohnen oder verhindern
Wolken den Blick auf das Lichterspiel am Himmel?
Um nicht allzu viel Spannung aufzubauen, gleich mal vorweg: Nach
jetzigem Stand sieht es in weiten Teilen Deutschlands recht gut aus!
Ein Hoch, das am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag unter
Verstärkung von den Britischen Inseln Richtung Dänemark zieht, sorgt
vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands für ruhiges Wetter.
Zwar ziehen dort tagsüber noch einige (vor allem hohe) Wolkenfelder
durch, diese lösen sich allerdings mehr und mehr auf, sodass ein
meist gering bewölkter bis sternenklarer Himmel vorherrschen wird.
Auch im Süden steht dem freien Himmelsblick vielerorts kaum etwas im
Wege, allerdings besteht am Mittwoch im Tagesverlauf in den südlichen
Mittelgebirgen sowie an den Alpen an leichtes Gewitterrisiko. Zwar
würden die Gewitter im nächtlichen Verlauf wieder in sich
zusammenfallen, ihre Wolken könnten aber auch die Nacht „überleben“
und somit gebietsweise für Tristesse bei den Sternschnuppenguckern
sorgen.
Bei Tiefstwerten von überwiegend 21 bis 15 Grad dürfte meist schon
ein leichtes Sommerjäckchen reichen, um das helle Treiben am Himmel
ohne „Bibbern“ verfolgen zu können. Nur im Norden wird es mit 16 bis
11 Grad etwas kühler.
Eine grafische Zusammenfassung der Wetterbedingungen in der Nacht vom
12. zum 13.08.2015 finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema.
Den nächsten Sternschnuppenregen besorgt uns übrigens der
Meteoritenstrom der Leoniden. Diese laufen allerdings erst in der
Nacht vom 17. zum 18. November dieses Jahres zur Höchstform auf,
sodass man sich wahrscheinlich etwas dicker einpacken sollte.
Ansonsten könnte aus den „Schnuppen“ schnell ein Schnupfen werden.
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.08.2015


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