Wieder Überflutungen im Mittelmeerraum
Wieder Überflutungen im Mittelmeerraum
Aufgrund der momentan noch recht hohen Wasseroberflächentemperaturen von meist 20 bis 24 Grad konnte sich das Mittelmeertief mit feuchtwarmer Luft „vollsaugen“ und für kräftige Niederschläge sorgen, die örtlich auch mit starken Gewittern einhergingen. Besonders in Gebirgsstaulagen wurden dabei enorme Niederschlagssummen verzeichnet.
In Porto Torres (Nordwestsardinien) beispielsweise „stürzten“ in der Nacht zum Samstag 65 l/qm innerhalb von 12 Stunden auf die Erde, in der italienischen Stadt Campobasso (Region Molise) kamen bis gestern Abend knapp 120 l/qm innerhalb von 2 Tagen zusammen. Auf Sizilien zeigte sich infolge der heftigen Regenfälle das in so einer Situation (leider) typische Bild von überfluteten Häusern und Straßen mit schwimmenden Autos. Auch auf der Balkanhalbinsel hatte man es mit Überschwemmungen und Erdrutschen zu tun. Besonders im Stau des Dinarischen Gebirges sowie in Albanien und Mazedonien fielen bis in die Frühstunden des gestrigen Sonntags verbreitet 50 bis 100 l/qm, zum Teil auch noch deutlich darüber. An der kroatischen Adriaküste wurden in Split 130 l/qm in diesem Zeitraum gemessen.
Das Tief kam im Laufe des gestrigen Sonntags weiter nordostwärts voran und liegt heute in deutlich abgeschwächter Form etwa über dem westlichen Rumänien, sodass sich das Wettergeschehen über dem Balkan wieder beruhigen konnte.
Das nächste Mittelmeertief steht allerdings über der Ostküste Spaniens bereits in den Startlöchern und bringt am heutigen Montag zunächst dem westlichen, ab morgen dann auch wieder dem zentralen Mittelmeerraum regional sehr kräftige Niederschläge.
Dipl.-Met. Tobias Reinartz Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 12.10.2015
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